Flexibilität: Ja zu Veränderungen!

Veränderungen sind ein Bestandteil unseres Lebens, wir begegnen ihnen ständig und überall. Auch wenn wir dem Wechsel in unserem Umfeld nicht immer grundsätzlich freudig gegenüber stehen, ist es doch so, dass wir uns häufig auf Veränderungen einstellen müssen: Im Arbeitsumfeld und im Privaten, bei selbst initiierten Veränderungen und bei von außen an uns Herangetragenen. Auch im Umgang mit schwierigen Situationen oder Menschen hilft Flexibilität, die Sichtweise einzunehmen, die besonders angemessen oder unterstützend ist.

Flexibilität und Kreativität

Mit einem hohen Maß an Flexibilität zeigen wir eine grundsätzlich offene Einstellung zu Veränderungen. Flexibel denken und handeln zu können, bedeutet auch immer eine gewisse Vielfalt an Möglichkeiten, weshalb Kreativität bei der Ideenfindung gefragt ist. Und genau dafür gibt es Techniken, Übungen, Möglichkeiten. Mit diesen Übungen können wir Flexibilität trainieren und so leichter mit den Veränderungen in unserem Leben umgehen. Aktuell bereite ich einen Workshop zum Thema Flexibilität vor und habe hier einige Übungen für Flexibilität und Kreativität zusammen getragen:

Kreative Wortspielereien & Kreativitätstechniken

BRAINSTORMING

Der Klassiker unter den Kreativitätstechniken: Du brauchst nur einen Stift und Papier/ Flipchart. Notiere, was Dir in den Sinn kommt. Besonders effektiv wenn mehrere personen beteiligt sind. Alle Ideen werden notiert, ohne sie zu bewerten! Erst in einem zweiten Schritt erfolgt eine Strukturierung und Bewertung der Begriffe.

Flexibilität und Kreativität - ÜbungenBLAU:

Nenne ein kurzes Wort (z.B. „BLAU“) und finde vollständige Sätze mit dessen Anfangsbuchstaben, z.B.: „Birnen leuchten am Unterholz“, „Britta lacht auch unsinnig“ 😉

Es kommt hier nicht darauf an, besonders sinnige Sätze zu bilden, sondern darauf, möglichst viel verschiedene Konstellationen zu finden und damit das kreative Denken anzuregen. Kreative Denkmuster können trainiert werden, so dass die Anwendung immer leichter fällt, je häufiger sie geübt werden.

Walt-Disney-Methode

Kreativitätstechnik auf der Basis einer Art Rollenspiel. Es geht darum, ein Thema oder ein Problem aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und dabei zu entwicklen. Die Übung ist sowohl als Self-Coaching als auch als Teamübung geeignet und besonders hilfreich, um Ziele und Visionen zu konkretisieren und für den Alltag umzusetzen (vgl. Robert B. Dilts).

  1. Der Träumer/ Visionär: Kreiere deine Idee, zeichne deine Vision, gestalte sie aus, subjektiv und enthusiastisch.
  2. Der Planer: Plane pragmatisch, denke praktisch, überlege die Machbarkeit und entwickle einen Plan zur Umsetzung. Berücksichtige die notwendigen Arbeitsschritte, Mechanismen und Voraussetzungen.
  3. Der Kritiker: Kritisiere, analysiere, bewerte und prüfe die Vorgaben. Deine Kritik ist konstruktiv, wohlwollend und positiv, weil du mögliche Fehlerquellen identifizieren möchtest, um deinen Teil dazu beizutragen, die Idee umzusetzen.
  4. Beginne bei 1….
Die Idee wird nach einem ersten Durchlauf so lange wieder in den Kreislauf gegeben, bis sie „rund“ ist und der „Kritiker“ keine Verbesserungen mehr findet. Zwischendurch kann auf einer externen Position eine Meta-Perspektive eingenommen werden.

Mind-Map

Dem Brainstorming verwandt, besonders geeignet zur Strukturierung komplexer Konstrukte und Ideen. Bildhaft. Im Zentrum steht ein Begriff oder auch eine Frage. Beginne mit dem Thema und notiere strukturiert die Hauptgedanken dazu. Fahre fort, indem jeder Hauptgedanke für sich weitere Verzweigungen erhält. Du kannst mit Farben arbeiten, um Bewertungen einzubringen, oder Symbole verwenden, die für dich einprägsam sind.

Die 635-Methode

Stille Post für Ideen oder beliebte Methode zur Findung neuer Ansätze in sehr kurzer Zeit  zu einem zuvor bestimmten Thema. 6-3-5: Sechs Teilnehmer, je drei Ideen, fünf mal weiterreichen. Jeder nimmt ein Blatt Papier und zeichnet eine Tabelle mit drei Spalten und sechs Zeilen. Jeder Teilnehmer notiert drei Ideen in die erste Zeile und gibt das Blatt Papier an den Nachbarn weiter. Der die drei Ideen seines Vorgängers in der nächsten Zeile erweitert und ausschmückt. Das Blatt Papier wird so lange herumgereicht, bis jeder der sechs Teilnehmer einmal jedes Blatt hatte und alle Tabellenfelder gefüllt sind.

Das Problem umkehren

„Erzwungener“ Perspektivwechsel, der hilfreich bei der Lösungsfindung sein kann. Beispiel: „Wie kann der Umsatz unseres Produktes A gesteigert werden?“ Das Problem umgekehrt hieße: „Wie können wir vermeiden, dass das Produkt A erfolgreich auf dem Markt ist?“ In einer Gruppe führt diese humorvolle Technik u.a. dazu, dass der Leistungsdruck reduziert wird. Wichtig ist, die Ideen zu sammeln, z.B. auf Karteikarten, die Ideen weiter zu entwickeln und aus die Lösung der Ursprungsfrage anzupassen.

Assoziative Fragenkette

Besonders einfach durchführbar! Stelle eine Frage und gebe sie weiter. Der Nächste macht daraus eine verwandte, aber andere Frage und gibt an den Nachbarn weiter. Die entstehende Fragekette liefert Denkanstöße und Lösungsansätze und ist besonders geeignet zu Beginn eines Projektes, z.B. zur Analyse neuer Zielgruppen.

Was wäre wenn…? Spekulationstechnik

Die berühmte Frage nach dem „Was wäre, wenn…“ bestimmt diese Kreativitätstechnik. Dieses Vorgehen bietet große Vielfalt an Handlungs- und Denkalternativen an und ermöglich kreative Problemlösungen. Ein Beispiel: „Was wäre, wenn es bei uns im Raum nicht mehr genügend Sauerstoff mehr gäbe?“ Diskutiere die Folgen…

Visuelle Gedankenwelt

Wenn du ein genaueres Bild von deiner Idee entwickeln möchtest, gestalte dir das Bild in Gedanken! Schaffe dir Raum, dich nur mit deinen inneren Bildern zu befassen und tauche tief ein in die Welt der Vorstellung. Lasse Bilder vor dem inneren Auge entstehen, kommen und gehen. Modifiziere und gestalte frei nach deinen Impulsen und lass dich überraschen… Diese Übung wird im NLP häufig verwendet und dort mit einer VAKOG Induktion angeleitet. VAKOG steht dabei für Visuell – Auditiv – Kinestetisch – Olfaktorisch und Gustatorisch, unsere Sinne, mit denen wir die Welt um uns wahrnehmen.

Gestalten und Zeichnen

Ob nun eine konkrete Fragestellung besteht oder nicht – diese Technik lässt Ideen fliegen und fördert unsere Kreativität! Zeichne, male Formen, Muster, Gegenstände oder Abstraktes! Knete oder gestalte mit Ton oder anderen Materialien und erlebe wieder wie ein Kind, wie frei von Forderungen und Erwartungen Neues entsteht.. Gestalten befreit das Gehirn von festgefahrenen Denkmustern und erweitert den Horizont.

Assoziationen „Everything is an example for anything else“

Finde beim Spazieren gehen oder Umher wandern im Raum oder Draußen Beispiele und Metaphern, die mit deiner Idee zu tun haben… Farben, Gegenstände oder Begegnungen liefern dir dabei in ihrer Vielfalt für deine kreative Anregungen. Beispiel: Dies Mauer erinnert mich an die Standfestigkeit, die Teil meiner Idee ist. Genauso solide wie langfristig soll sie sein! Dieses Spiel ist ebenso erlebnisreich, wenn die Assoziationen sich nicht auf Ideen, sondern auf das Selbstbild beziehen: „Die Wärme, die diese Steine gespeichert haben, erinnert mich daran, dass ich bei Sonnenschein gerne lächle“. Variante: Bilder betrachten und überlegen, was sie bedeuten könnten. Was ist vorher passiert? Wer ist die Person? …

Ein Blick in die Vergangenheit

Für Kinder – aber nicht nur 😉 Stelle dir die Frage, wie Menschen früher dieses Problem angegangen wären. Variante: Stelle dir vor, wie du das Problem sehen und lösen würdest, wenn du an einem anderen Ort leben würdest. Oder eine andere Person wärst. Achte dabei auf die Lösungshinweise und Fähigkeiten, die du als ein anderer siehst.

ABC-Technik

Notiere dir zu jedem Buchstaben im Alphabet ein Wort, einen Gedanken, der im Zusammenhang mit dem Thema, deiner Fragestellung oder deines Problems steht und mit diesem Buchstaben beginnt.

Die 6-Hüte-Technik

Alleine oder im Team anzuwenden. Für komplexe Problem gut geeignet, weil durch die unterschiedlichen Perspektiven ein Problem in seiner Vollständigkeit betrachtet und flexibel verändert werden kann. Basis: 6 Hüte.

  • weiß: Analytisches Denken: Konzentration auf Tatsachen, Anforderungen und wie sie erreicht werden können (Objektiv: Das weiße Blatt)
  • rot: Emotionales Empfinden: Konzentration auf Gefühle & Meinungen (Subjektiv: Feuer und Wärme)
  • schwarz: Kritisches Betrachten: Risikoanalyse, Problemsicht, Skepsis, Kritik und Ängste mitteilen (Kritisch: Schwarzmalerei)
  • gelb: Optimistische Haltung: Was ist das Gute daran, Best-Case Szenario (Spekulativ: Sonnenschein)
  • grün: Kreatives, assoziatives Gestalten: Neue Ideen, Kreativität (Konstruktiv: Wachstum)
  • blau: Ordnendes, moderierendes Denken: Überblick über die Prozesse (,Big Picture‘:Der blaue Himmel)

Der Reihe nach nehmen nun die Teilnehmer erst den ersten Hut, dann den zweiten usw. an. Nach der Theorie des parallelen Denkens wechseln alle Teilnehmer zur gleichen Zeit auf die gleiche Hutfarbe und stimmen sich so hervorragend aufeinander ein. Diese Technik ist also gleichzeitig eine Teambildungsmaßnahme, weil sie unter den Teammitgliedern für Verständnis für andere Sichtweisen und so für einen gute Kommunikation sorgt.Nach jeder Runde werden die Hauptaspekte festgehalten.

Stillemeditation

Auch Stille ist ein kreativer Ort. Stille ist ein Zustand, der nicht nur von außen kommt, sondern auch in dir entstehen kann. Es ist die gefühlte Ruhe um den leeren Raum der Gedanken. Setz dich bequem hin, achte auf deinen Atem, lasse ihn fließen… Wenn du die Stille fühlst, kannst du sie sich bis ins Unermessliche ausbreiten lassen … Im Zustand der Stille können wir auch unser tägliches Leben träumen: Nimm die Stille wahr, woher sie in dir erscheint, und gestalte dann deinen Tag um das Thema herum.

Der Workshop „Summer Academy“ findet Samstag, 27.07.-Sonntag 28.07. im Schloss Elbroich in Düsseldorf statt. Bei Interesse an Workshops schreib mir gerne eine Mail…

 

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